Abseits der Transitachsen A2 / A13 hat sich ein sanfter Tourismus erhalten können. Das Calancatal ist eines der vier italienischsprachigen Bündner Täler. Vom Taleingang bis zu dem hintersten bewohnten Dorf Rossa ist zwischen Felsen und Wasserfällen ein Juwel von einem Bergtal zu entdecken. Das Tal birgt einen erstaunlichen Reichtum an Kunstschätzen und Zeugen einer einzigartigen kulturellen Vergangenheit.
Für mehr Informationen über das Calancatal:
Die nach Südosten gerichtete Mutterkirche des äusseren Calancatals wurde 1219 erstmals erwähnt. Kirchturm und Chor gehen auf das Ende des 14. Jh. zurück. Der bedeutende mittelalterliche Sakralbau erfuhr anfangs 17. Jh. eine tiefgreifende Umgestaltung. Das Innere besteht aus einem Schiff, einem kreuzgewölbten Chor und einer Sakristei. Die hölzerne Kassettendecke stammt von 1602. Entlang der Schiffwände hängen drei grosse Ölgemälde des Konstanzer Malers Georg Wilhelm Graesner aus den Jahren 1643 resp. 1649.
Die das Dorf überragende und nach Osten gerichtete Pfarrkirche wurde in den Jahren 1677-1684 erbaut. Die Ausschmückung des Chorgewölbes aus dem Jahr 1687 stammt von Pietro Giuliani aus Roveredo.
Die Kirche der Heiligen Josef und Antonius von Padua geht auf das Jahr 1784 zurück. Sie wurde am Ort einer primitiven und vor 1683 erbauten Kapelle errichtet. Die einschiffige Kirche ist von zwei Bögen überspannt.
Bedeutende Beiträge zur Ausstattung gaben ihr emigrierte Künstler, darunter Carlo Spadino, welcher dank seiner Erfahrungen in Frankreich ein wenig Pariser Ambiance ins Tal brachte. Dies besonders mit der im 19. Jahrhundert erbauten Casa Spadino, heute Sitz der Kulturzentrums La Cascata.
Die grossen Steinbrüche, in denen ein spezieller, auffallend schiefriger Gneis abgebaut und verarbeitet wird, gehört seit Generationen der Familie Polti. Dieses Material prägt sowohl das örtliche wie das regionale Landschaftsbild und wird für Steinplattendächer, als Bodenbelag in Innenräumen, sowie für den Bau von Mauern und Brücken im In- und Ausland verwendet.
Für weitere Informationen über das Calancatal:
Edoardo Agustoni, Guida d’arte della Calanca, Bellinzona 2005 (in italienischer Sprache)